Diverse – Immediate Blitz Of Hitz – Episode 1; Pop Goez Immediate – Episode 2
Groovige Geschichtsklitterung gefällig? „Wenn die Stones nicht bei Decca unterschrieben hätten, wäre’Satisfaction’die erste I Veröffentlichung auf Immediate gewesen.“ Ja, und heutzutage würden sie beim Bingo-Abend des Tupperware-Clubs Islington schrammein. Oder wären völlig in der Versenkung verschwunden, wie die meisten jener Herrschaften, die auf der vier Doppel-CDs umfassenden Werkschau des Immediate-Labels vertreten sind. Andrew Loog Oldham, graue Eminenz am Hofe der Könige Jagger/Richards, hatte 1965 höchstselbst „eines der wichtigsten Plattenlabel der Rockmusik“ (so das Neue Rock-Lexikon) gegründet und umgehend einen Top-5-Hit gelandet mit einem Song, den sogar die Blaskapelle der Feuerwehr Obermenzing in die Charts gebracht hätte. Wir reden von „Hang On Sloopy“ der McCoys, Opener des BLITZ OF HITZ! betitelten Doppel-Silberlings Nummer 1, der uns ansonsten 49 weitere Großtaten (von Fleetwood Mac, Small Faces, John Mayall, Chris Farlowe), gern gehörte Gassenhauer (Amen Corners „Hello Susie“) und Schieber (P.P.Arnolds „The First Cut Is The Deepest“), vergessene Perlen (Twice As Much mit dem grandiosen Jagger/Richards-Titel „Sitting On A Fence“) oder Oden origineller Obskuranten von The Golden Apples Of The Sun bis The Factotums präsentiert. Auf den 58 POP GOES IMMEDIATE-Tracks sind dann die One-Hit-Wonder in der Mehrheit, was aber nicht wirklich stört. Schließlich war das alles „Swingin‘ London“ pur: schrill, hedonistisch, eklektisch, war Pop, Rock, Blues. Bubblegum, Soul, Folk. Da geben wir gern glatte 6 für liebevolle Aufmachung und informative Booklets, 5 (Voll) und 4 (Vol. 2) für die Musik, harren der Episoden 3 und 4 – und wissen jetzt endlich, warum die Sixties endeten: Weil Oldham 1970 die Brocken hinwarf. Geschichtsklitterung? Aber ja doch. Egal, Hauptsache groovy, gell?
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