Diverse – Original Funk LP Series

15 Alben, stellvertretend für die wichtigsten Strömungen in der schwarzen Musik der Siebziger – sowohl des harten, gelegentlich angejazzten Funk wie auch des blank polierten Schmusesoul, der ab Mitte des Jahrzehnts das Rückgrat der Discowelle bilden sollte. Irreführend allerdings ist das Label, unter dem diese Reissue-Serie firmiert: Original Funk LP Series. Denn Barry Whites Gesangsgruppe Love Unlimited, hier mit dem ’74er In Heat gewürdigt, unter „Funk“ einzuordnen, scheint zumindest gewagt. Und auch im Falle von Caroline Crawford (Nice And Soulful) macht eine prominent arrangierte Wah-Wah-Gitarre noch längst keinen Funk. Aber egal, nehmen wir die 15 Alben, wie sie kommen. Immerhin ist für jeden was dabei, von Them Changes, der damals, 1970, dem aktuellen Hippierock verpflichteten Soloplatte des Jimi-Hendrix-Partners Buddy Miles, bis zu Face To Face With The Truth von The Undisputed Truth, dem neben den Temptations wichtigsten Psychedelic-Funk-Projekt der Produzentenlegende Norman Whitfield; der so elegante wie lebhafte Dancefunk von Hamilton Bohannon (Summertime Groove, 1978) ist ebenso vertreten wie der muskulöse und stilistisch offene Streetfunk von Mandrill (Just Outside Of Town) und Kool & The Gangs 1982er Hitalbum Something Special mit den Klassikern „Get Down To It“ und „Steppin‘ Out“. All das macht Spaß, und hier und da gibt’s gar verschollene Zuckerle wiederzuentdecken: das furiose ’79er Debüt der Gap Band, All Hudsons One Way mit dem Genre-Hit „You Can Do It“, Roy Ayers und seine im Jazz wurzelnden Funkexkursionen sowie Gloria Scott (What Am I Gonna Do), deren „(A Case Of] Too Much Lovemakin'“ deutlich die Handschrift des kürzlich verblichenen Barry White trägt. Der Rest: Con Funk Shun (1981), Propositions von den legendären Bar-Kays, Ugly Ego von Cameo (1978) und Moving South, das wohl beste Album der Chicago-Band Southside Movement.

Die vorliegenden Veröffentlichungen gehören ausnahmlos zu den besten der jeweiligen Acts, weshalb sich Wertungen hier erübrigen. Alle 15 Alben kommen im Digipack mit neuen Liner Notes und originalem Artwork: eine Ansammlung der gruselig, aber is‘ so – scheußlichsten Siebziger-Jahre-Cover ever…

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