DUMPF :: Rap mit rüden Reimen
Ice Cube – Lethal Injection (BMG 74321 18191 2)
Ice Cube ist, wie einige seiner rappenden Kollegen auch, ein verbaler Gewalttäter. Nachdem er anno ’91 auf DEATH CERTIFICATE noch in drastischer Weise gegen Koreaner und Schwule mobil machte, erklärt er nun hellhäutigen Frauen den Krieg. Sie sollten ihm bloß nicht zu nahe kommen, dröhnt er in „Cave Bitch“, denn für einen Afro-Amerikaner wie ihn kämen nur schwarze Frauen in Frage. Diese heißt er wenig liebevoll „bitches“, rühmt aber im selben Atemzug ihr Händchen im Umgang mit seinem besten Freund.
Da lacht das Sexisten-Herz, und die Rassisten-Fraktion lehnt sich zufrieden zurück – Ice Cube ist immer noch der alte. Was der überwiegende Teil seines aktuellen Albums deutlich belegt: Schüsse hier, „Gangsta“ da, Huren dort – und Ice Cube immer vorneweg. Keiner, so möchte er glauben machen, ist so hart, cool, schnell und ehrlich wie er. Die alte Leier eben.
Zwei Nummern allerdings unterscheiden sich vom Gros der Songs. So setzt sich der rabiate Rapper auf „When I Get To Heaven“ vergleichsweise differenziert mit religiösen Vorstellungen auseinander, und in „Bop Gun“ bekennt er sich elf Minuten lang zum weißen Mann im Weißen Haus. Ob Bill Clinton seinerseits zu den Verehrern von Ice Cube zählt, ist nicht überliefert. Zwar covert Cube „One Nation Under A Groove“, die humanistische Botschaft dieses Songs aber hat der rüde Reimer nicht begriffen. Genauso wenig wie die Tatsache, daß dumpfe Texte den Spaß am guten Groove verderben, (hotj Musik: 4 Texte:1
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