Durch Das Universum Bis Hierher
It’s life, Jim, but not as we know it. Wie gut der neue „StarTrek“-Film sein mag, wie viele Sequcls es in Zukunft noch geben wird und wie überzeugend der junge Herr Chris Pine auch immer ist – der einzig wahre Captain James T. Kirk trägt in alle Ewigkeit das Gesicht von William Shatner. Der ist allerdings viel mehr als nur die eine Rolle. Wer ihn mal persönlich getroffen, live auf der Bühne oder auch nur bei einem TV-Interview gesehen hat, weiß, dass er eine mindestens ebenso schillernde Persönlichkeit und einen vielleicht noch größeren Geltungsdrang als die Weltraum-Ikone besitzt. Ideal für eine Autobiografie, wo es ja definitionsgemäß um Selbstdarstellung geht. Darin hat der olle Bill (Shatner ist seit Mär?. 78) Übung, auch schriftlich, hat er doch schon jede Menge Bücher verfasst, neben einer beachtlichen Latte an (SF-)Romanen sind u. a. die köstlichen „Star Trek-Memories“ mit grandiosen Backstage-Anekdoten zu lesen. Hier nun schreibt er erstmals über sein gesamtes Leben – von der frühen Jugend in Kanada über erste Schritte auf die Bühnen von New York, Freundschaften, Feindschaften, diverse Ehen und andere Reinfälle bis hin zur Gesangskarriere (die Kuriositäten wie eine wahnwitzige Interpretation von „Lucy In The Sky With Diamonds“, aber auch eine grandiose Version von Pulps „Common People“ mit Joe Jackson abwarf) und der just zu einem rühmlichen Ende gebrachten zweiten Paraderolle als großkotziger, an Wahnsinn grenzend kauziger, aber dennoch umwerfend sympathischer Dcnny Crane in der Anwaltscrie „Boston Legal“. Ein solches Leben wäre schon ganz nüchtern geschildert unterhaltsam. Aus der Hand legen kann der Leser den Band aber deshalb nicht, weil Shatner ihn mit einer passenderweise fast schon übergroßen Portion Selbstironie getränkt hat. Dabei ist ihm durchaus klar, dass ihn nicht jeder-schon gar nicht jeder Kollege – liebt. Ihm scheint es zu reichen, wenn man sich zumindest beim Lachen über ihn einig ist. Hauptsache, er steht weiterhin im Mittelpunkt.
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