Emika

Klavírní Temná

Emika Records/Alive (VÖ: 28.2.)

Das zweite Piano-Solo-Album der Elektronikmusikerin aus Berlin.

Zum Selbstverständnis der Künstlerin Emika gehört die Auseinandersetzung mit Widersprüchen und das Hinterfragen der gegenwärtigen Zustände. Zum Beispiel begreift sich die 34-Jährige schon als Teil der aktuellen Elektronikszene, ist aber gleichzeitig gelangweilt von der Gleichförmigkeit der Mehrheit an House- und Techno-Tracks.

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Gegen Langeweile hilft das Ausbrechen aus den üblichen Schemata. Wir erinnern an die Symphonie MELANFONIE von 2017 und an ihr erstes Piano-Solo-Album KLAVÍRNÍ aus dem Jahr 2015. Dem lässt Emika jetzt mit KLAVÍRNÍ TEMNÁ einen zweiten Teil folgen. Das tschechische Wort „temná“ aus dem Titel heißt übersetzt „dunkel“.

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Wir aber befinden die mit „Dilo“ (deutsch: Momente) betitelten und von 21 bis 34 durchnummerierten impressionistischen Piano-Improvisationen als gar nicht so dunkel. Freilich sind sie geprägt von einer melancholischen Grundstimmung, die aber lässt auch Platz für hellere Gedanken.

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Manche der Tracks sind mit einer sanften Ambience versehen, die manchmal nur am Ende, im Nachhall der ausklingenden Töne, zu hören ist, andere „leiern“ so schön wie ein Tape im batterieschwachen Walkman. Im abschließenden „Dilo 34“ bearbeitet Emika die Pianoaufnahme so stark, dass sie wie ein abstrakter Techno-Track endet. Womit sich der Kreis geschlossen hat.