Erasure – Total Pop! Deluxe – The First 40 Hits
Svnthiepop: Depeche Modes kauzige Cousins mit ihrer Hitcompilation auf drei CDs und einer DVD. Vollmundiger kann eine Best-of-Kollektion wahrlich nicht betitelt sein: TOTAL POP! DELUXE – THE FIRST« HITS nennt das britische Duo Erasure seinen Rückblick auf 23 Jahre Karriere und scheut sich dabei nicht im Artwork der sowohl im DoppelCD- als auch im ausladenden Drei-CD-&-DVD-Deluxe-Format erhältlichen Songetrospektive einst verschmähte Billiglabels wie K-tel und Arcade liebevoll Reverenz zu erweisen. Doch in erster Linie halten Elektrospezialist Vince Clarke und Sänger Andy Bell mit dem Titel der Zusammenstellung Wort, finden sich auf den beiden CDs doch tatsächlich 40 Singletracks – zwar längst nicht alle Hits, aber immerhin. Vince Clarkes Händchen für popmusikalisch Eingängiges zeigte sich ja schon, als er das erste Album von Depeche Mode, SPEAK & SPELL. 1981 praktisch im Alleingang komponierte, sich wenig später überraschend von seinen Kumpels aus Basildon trennte, um sein Karriereglück zuerst mit Alison „AIP Moyet im Duo Yazoo, dann mit Ex-Undertones-Sänger Feargal Sharkey als The Assembly zu versuchen. Doch konsolidierte sich der europaweite Erfolg erst mit dem stimmlich patenten Moyet-Klon Andy Bell im Duo Erasure. Zwischen typischen Synthiepop-Hymnen wie „Who Needs Love (Like That)“, „Oh L’Amour“, „Sometimes“ und „Victim Of Love“ für rauschende Nächte in der Schwulendisco gelangen auch kleine Popmeisterwerke abseits aller 80er-Jahre-Pomp-Klischees: „The Circus“, „Ship Of Fools“ und „Am I Right“. Ebenso unverzichtbar wie unerreicht bleiben die Muntermacher „Drama“, „A Little Respect“ und „I Love To Hate You“, die zwar ohne Giorgio Moroders Feldarbeit mit den US-Synthesizerpop-Pionieren Sparks nicht möglich gewesen wären, aber zum Ende des musikalisch etwas drügenJahrzehnts wie Diamanten unter lauter Glasscherben funkelten. Eher zwiespältig gerieten hingegen Coverversionen von Cockney Rebeis „Make Me A Smile (Come Up And See Me)“, Peter Gabriels „Solsbury Hill“, Blondies „Sundav Girl“ und ABBAs „Take A Chance On Me“. Zweitrangig wiederum die dritte CD mit Konzertmitschnitten aus diversen Perioden. Umso sehenswerter sind die 26 TV-Aufzeichnungen auf der DVD, die im Deluxe-Set enthalten ist. Sie stammen aus britischen Shows wie „Top Of The Pops“, „Later With Jools Holland“ und „The Late Show“.
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