Eric Clapton :: Blues
Im Grunde war Eric Clapton sein Leben lang nichts anders als ein Blues-Gitarrist. Seine eher Pop-orientierten Platten der letzten zwei Jahrzehnte mögen das vielleicht nicht so deutlich zeigen wie Claptons Jugendwerke“ mit den Yardbirds, Cream und Derek And The Dominos. Dennoch zählt Clapton zu der Handvoll Musiker, denen es gelang, eine wirklich eigene „weiße“ Blues-Spielart zu entwickeln. Claptons Spitzname „Slowhand“ kam dabei nicht von ungefähr: Selbst in den hitzigsten Solo-Duellen mit Duane Allman, Albert Lee und Dave Mason schwingt bei ihm immer heitere Lässigkeit mit. Vor diesem Hintergrund entwickelt die ausschließlich aus Musik der 70er und 80er Jahre zusammengestellte BLUES-Sammlung aus zwei Gründen ganz besonderen Reiz: Erstens läßt sich hier Claptons geradezu traumwandlerisch sichere Balance zwischen entspannten Pop-Melodien und Blues-Roots so gut nachverfolgen wie bislang auf keinem anderen seiner Sampler. Und zweitens offenbart die Kollektion mit einer Studiound einer Live-CD selbst langjährigen Clapton-Sammlern noch einige unbekannte Schmankerl. So etwa eine urgemütliche Solo-Performance von Leadbellys Klassiker „Alberta“, die während der SLOWHAND-Sessions 1977 entstand und damals nicht den Weg auf das Album fand. Auch der 1974 aufgenommene Willie Dixon-Blues „Meet Me (Down AtThe Bottom)“ ist trotz seiner etwas langatmigen Interpretation ebenso hörenswert wie die zwei unveröffentlichten – und grundverschiedenen -Alternativ-Takes von Bo Diddleys „Before You Accuse Me“. Der einst von seinen Fans als „Gott“ gefeierte Gitarrist und Sänger leistete zwar auch als Komponist beachtliche Arbeit – so etwa im live dargebotenen Erfolgs-Schmachtfetzen „Wonderful Tonight“. Doch darum geht es hier nicht: Als Blueser zieht Clapton lieber vor den wahren Meistern seinen Hut und covert deren Songs. Eine weise Entscheidung, denn seine Fassungen von Elmore James'“The Sky lsCrying“,Muddy Waters‘ „Blow Wind Blow“ oder Robert Johnsons „Crossroads“ gerieten zum Feinsten, was der Blues jemals hervorgebracht hat. Das bislang noch auf keiner Clapton-CD zu findende Gitarren-Duell „Further On UpThe Road“ mit Freddie King beschließt die lohnende Blues-Werkschau des scheuen Meisters.
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