Phoebe Bridgers: „Eric Clapton macht durchschnittliche Musik und ist ein berühmter Rassist“


„We hate ‚Tears In Heaven‘/ But it’s sad that his baby died“ singt Phoebe Bridgers in ihrem 2020 erschienenen „Moon Song“ und erklärt nun, was es mit dieser Zeile auf sich hat.

Die hochgelobte Indie-Musikerin Phoebe Bridgers wurde in einem Interview auf die Zeile „We hate ‚Tears In Heaven‘/ But it’s sad that his baby died“ angesprochen, die sich auf den Tod von Eric Claptons Sohn Conor im Jahr 1992 bezieht. Die Songzeile ist in dem Lied „Moon Song“ auf ihrem neuen Album PUNISHER zu finden. So erzählte die 25-jährige Sängerin im Gespräch mit dem Internet-Radiosender „Double J“ unter anderem, dass sie bisher weder von Clapton noch von seinem Management Rückmeldung bezüglich des Songtextes erhalten habe – obwohl sie ihre Abneigung gegen den legendären Gitarristen kaum geheim hält.

„Moon Song“ im Stream hören:

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Auf die Frage, warum sie sich in dem Song überhaupt gegen Clapton ausgesprochen habe, antwortete Bridgers: „Ich spreche so oft über Eric-Clapton, weil ich finde, das er einfach extrem durchschnittliche Musik macht, aber auch, weil er ein berühmter Rassist ist.“ Sie fügte hinzu: „Manchmal denke ich, dass Menschen entweder zu problematisch oder nicht relevant genug sind, um gecancelt zu werden. Ich meine, es würde heute nicht einmal mehr Schlagzeilen machen, wenn er etwas Rassistisches sagen würde, weil er bereits in den 60er- oder 70er-Jahren eine rassistische Hetzrede gehalten hat, die sehr berühmt war.“

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Clapton hatte 1976 bei einem Konzert in Birmingham ausländerfeindliche Parolen gebrüllt und zur Unterstützung für die rechte Partei National Front aufgerufen. Zu seinem rassistischen Ausbruch sagte der Musiker Jahrzehnte später in einem Gespräch mit „Daily Mail“, er sei ein „Halb-Rassist“ gewesen, was laut ihm selbst „überhaupt keinen Sinn ergab. Die Hälfte meiner Freunde war schwarz, ich war mit einer schwarzen Frau zusammen und ich habe schwarze Musik verfochten.“

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Auch auf ihre eigene Textzeile ging Bridgers im Folgenden noch etwas genauer ein. So meinte sie, dass die ursprünglichen Lyrics eigentlich anders hätten lauten sollen und sagte: „Früher lautete der Text: ‚Wir hassen Eric Clapton‘. Jetzt ist es eigentlich noch schlimmer. Denn es ist ein Lied über ein totes Baby, ein herzzerreißender Song. Tatsächlich ist es sogar eines seiner Lieder, die mir ganz gut gefallen. Es ist also eine Art Lüge auf der Platte, aber es klingt poetischer. In dem Versuch, es irgendwie zu retten, habe ich es vielleicht ein bisschen schlimmer gemacht.“

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In diesem Jahr wird Phoebe Bridgers’ Debütalbum STRANGER IN THE ALPS drei Jahre alt. Danach gab es einige Zusammenarbeiten mit anderen Künstler*innen, aber ein Nachfolgewerk zur 2017er-Platte ließ zunächst auf sich warten – bis jetzt. Am 19. Juni 2020 veröffentlichte die Indie-Musikerin ihr zweites Album PUNISHER, das von ME-Redakteur André Boße mit 5,5 von 6 Sternen bewertet und als „Songwriting-Meisterwerk“ betitelt wurde.

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