Family Fodder – Greatest Hits

Richtig, der Name stört mich auch: Family Fodder erinnert mich immer an Vader Abraham oder die Schlümpfe. Doch weit gefehlt, nicht immer ist nomen auch omen. Family Fodder sind eine europäische Band, bestehend aus u.a. Alig (key, g, sax, voc), der Französin Dominique (voc), Martin Frederick (bg, voc) und Charles Bullen (dr) aus dem Dunstkreis von This Heat, dem Russen Felix Fiedorowicz (keys, Fagott, Geige) plus Gästen, produziert auf einem belgischen Label. GREATEST HITS ist das zweite Album der Band und präsentiert fast alle bisherigen Singles/12″, an die nur sehr schwer heranzukommen war. Hier liegt wohl auch der wichtigste Grund dafür, daß das Album ungemein abwechslungsreich tönt, jeder Song eine geschlossene Einheit, mancher Song ein kleines Prachtstück in puncto moderne, originelle, oft witzige Popmusik. Daß Family Fodder trotzdem kein blindes Sammelsurium abliefern, geht vornehmlich auf die Ideen und Tricks des auch als Produzent und Komponist aktiven Alig Pearce zurück, der zudem das französische Englisch von Sängerin Dominique als roten Faden einsetzt. Die äußerst farbige Palette der Family Fodder enthält in „Debbie Harry“ und „Film Music“ Blondie-Kopien, die das Original zittern lassen; „Der Leiermann“ kommt Deutsch daher; „Savoir Faire“ und „Playing Golf“ sind ein austarierte Elektro-Stücken, die mit wenig Aufwand viel erreichen – Dinosaurier-Bands als Lehrstück vorzuhalten; Seite 2 klingt teilweise fragmenthaft, gewinnt aber im Kontext, wobei „Warm“ und „Cerf Volant“ hervorzuheben sind. Kurz, viele differenzierte Kabinettstückchen wie weiland von den Electric Prunes gewohnt. Blitzlichter intelligenter purer Popmusik…