Family – It’s Only A Movie

Neu in der Familie ist Pianist/Organist Tony Ashton. Und er bringt frischen, wenn auch nicht immer den richtigen Wind in den schon leicht verstaubten Familienbesitz. Es ist nicht mehr viel von der gewohnten, aggressiven Family-Stimmung zu hären. Der Titelsong erinnert mich etwas pn Zappa’s neue LP – perfektes Kabarett! Leichte Ansätze, an alte Erfolge anzuschliessen werden schon im Keime erstickt, allein Roger Chapman’s Wahnsinnsorgan kommt ab und zu mal durch. Irgendwie ist es eine komische Musik, fast immer zwischen Tanzmusik und guten Schlagertiteln angesiedelt – nur schade, dass die alten Family-Klänge verschwunden sind. Das ausgekoppelte ‚Boom Bafeg‘ zeigt die Veränderung vielleicht am deutlichsten. Es dürfte so gut wie sicher kein Hitparadenstürmer werden. Bei den meisten Songs der letzten Family-Monate fehlte das gewisse Etwas, dass einen früher sofort in den Schrank springen Hess. Die musikalische Stagnation (seit, etwa 1 1/2 Jahren) wird wahrscheinlich auch der Hauptgrund für die bevorstehende Trennung sein. Mit Tony Ashton und seinen ‚besoffenen‘ Leon-Russel-Phrasen machte die Band meiner Meinung nach nicht den richtigen Zug. Es hätte sich mit Sicherheit ein besser geeigneter Pianist finden lassen. Doch trotz aller Kritik muss ich zugeben, dass dieses Album einen irgendwie trifft!

(Vielleicht ist es die nostalgisch-wehleidige Atmosphäre vergangener ‚Good-Times‘-Tage). Eine Platte, bei der man sich besaufen und hinterher im Dämmerzustand mitsnapen möchte!