Free Energy :: Stuck On Nothing

DFA – US-Import

The Boys Are Back in Town: Das erste reine Rock-Album auf dem DFA-Label.

James Murphy ist mit den infantilen Mechanismen der Popkultur mehr vertraut als mancher infantile Musikjournalist. Wenn einer wie er auf seinem (nie ganz so) Electro-Label DFA das Album einer reinen Rockband veröffentlicht, ist das durchaus als Zeichen zu sehen. Werten wir das Debüt von Free Energy als Beginn des Post-Indie-Zeitalters. Das Quintett aus Philadelphia, das aus der Minneapolis-Band Hockey Night hervorgegangen ist, bewegt sich ironie- und machismofrei auf reinrassigem Rock-Rock-Territorium, zwischen den frühen Thin Lizzy und mehr (The Sweet) oder weniger (T. Rex) cheesy 70er-Jahre-Glamrock unter Kenntnis des Alternative Rock der 90er-Jahre. Mit allem, was so dazugehört: Kuhglocken, heavy Doof-Riffs, prägnante Melodien, Saxofone, die in klebrigen Balladen hängen bleiben, knackige Produktion (von Murphy selber, der hier auch Bass spielt). Dass Free Energy diese Musik, die wir nur ungern als Classic-Rock bezeichnen wollen, schon wieder spielen statt immer noch (vergleiche: The Cult in den 80ern, The Black Crowes in den 90ern, vergleiche nicht: Kings Of Leon in den Nullern), ist der große Vorteil an diesem Album. Ein Vorteil freilich, der sich in kurzer Zeit in einen Nachteil verwandeln könnte: zwei Platten später, wenn dann die immer-noch-Classic-Rocker auf Free Energy aufmerksam geworden sein werden.

www.dfarecords.com