Gemma Ray

Gemma Ray & The Death Bell Gang

Bronzerat/PIAS/Roug Trade (VÖ: 20.1.)

Die Wahlberlinerin entdeckt für ihren Bestattungs-Pop die dunkle Seite der Sixties.

Zwei offensichtliche Fakten hält GEMMA RAY & THE DEATH BELL GANG bereit. Die britische Musikerin lebt immer noch in Berlin, wo sie auf der Suche nach einem „Tempelhof Desert Inn“ ist. Und: Offensichtlich hat sie ein Praktikum bei Ennio Morricone im Jenseits absolviert, wo der italienische Komponist seit 2020 weilt. Im echten Leben war sie allerdings auf eine Tasse Kaffee bei ihrem Studio-Nachbarn, dem noch sehr lebendigen Ralf Goldkind, einst eine Hälfte von Lucilectric und Produzent für Nina Hagen oder die Fantastischen Vier.

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Der half ihr, eine radikale Klangbilderneuerung durchzuführen, die zuvorderst eine Stimmungsänderung ist. Aus manipulierten Orgel-, Gitarren- und Gesangsspuren und vor allem sehr viel Hall entsteht eine geisterhafte, verwehte Atmosphäre, die aber niemals zum Gothic-Mummenschanz verkommt.

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In „Come Oblivion“ bittet Gemma Ray das Vergessen, sie in den Arm zu nehmen, und während die „Procession“ über den Friedhof schreitet, wartet man unweigerlich darauf, dass eine „Spiel mir das Lied vom Tod“- Mundharmonika vorbeischaut. So hat sich die Wahlberlinerin schlussendlich gar nicht so weit von ihren, zumeist in den Sixties verorteten Einflüssen entfernt, nur dass sie nun die ganz dunkle Seite des Jahrzehnts erforscht.

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