Gene – Libertine :: Pop-Schönklang

Don’t look back in anger? OLYMPIAN bekam im Oasis-versus-Blur-Taumel 1995 nicht die Aufmerksamkeit, die es verdiente, DRAWN TOTHE DEEP END klang großartig, aber derart überambitioniert, dass man mitunter glaubte, drei Alben gleichzeitig zu hören, REVELATION ging komplett unter, und mit RISING FOR SUNSET versuchten sich Gene – obwohl so britisch wie Fünf-Uhr-Tee, HouseOf Lords und Ray Davies zusammen – live in LA Kein Grund, im Zorn zurückzublicken? Etwas Enttäuschung darf schon sein über den unglücklichen Karriereverlauf einer hoch talentierten Band. Doch noch besteht Hoffnung-dank LIBERTINE (dt.: „Wüstling“). Welch bizarrer Titel für diese Sammlung von elf herbstlich-melancholischen, in wonnigen Melodien schwelgenden Popsongs. Martin Rossiters Keyboards, seine irgendwo zwischen Neil Hannon und Scott Walker changierende Stimme, dazu Steve Masons pointierte Gitarre, der sanftfließende Groove von Kevin Miles und Matt James geschmackvoll arrangierte Streicher: Ein Album, das gut tut – ungefähr so wie ein ausgiebiges Schaumbad.

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