Gene – Revelations

Auf ihren ersten beiden Alben OLYMPIAN und DRAWN TO THE DEEP END hatten es Gene nicht recht geschafft, die Lebendigkeit ihrer Konzerte im Studio zu reproduzieren. Album Nummer 3 hingegen tönt überaus vital und verbreitet ausgelassene Jam-Session-Stimmung. Das ist jedoch nicht die einzige Neuerung. Die Combo von der Insel hat sich auch stilistisch weiterentwickelt. Die Bandbreite reicht hier von gutgelaunten Mitsingnummern über Angerocktes bis hin zu introvertierten Elegien. In ihren Texten zeigt sich die Band ebenfalls gereift. Man höre sich nur „Mayday“,eine Abrechnung mit Tony Blairs Labour-Regierung.oder das sozialkritische „The Looker“,das im Rotlicht-Milieu spielt, an. Und auch „Little Child“ belegt, daß die Band aus Britannien mittlerweile erwachsen geworden ist. Martin Rossiter singt hier von seiner Ehefrau, die das erste gemeinsame Kind bei einer Fehlgeburt verlor. Als sie wiederum schwanger wurde, verfaßte er diesen Titel aus der Angst heraus, womöglich auch dieses Kind zu verlieren. Tja, auch mit gefälligen, leichten Britpop-Sounds kann man also gehaltvolle Gedanken verbreiten.