Giggs :: Let Em Ave It

XL/Beggars/Indigo

Gangsta Rap aus London, der klingt wie aus dem South Central der frühen 90er.

Wüsste man es nicht besser, könnte man meinen, es wäre 1992 und Dr. Dre hätte eben gerade Snoop Dogg in den Straßen von South Central L.A. aufgelesen. Tatsächlich stammt Giggs aus Peckham, das sich einen Ruf als das South Central von London erarbeitet hat, saß bereits zwei Jahre für Waffenbesitz ein und rappt auf seinem zweiten Album mit einem ähnlich tiefergelegten, aber jederzeit rhythmussicheren Grollen wie Snoop ausschließlich über Waffen, Schlampen, Bullen und Gangster. Auch durch die Beats geistern jene düsteren Synthie-Schlieren und jene weiblichen Soul-Refrains, mit denen Dr. Dre dereinst den G-Funk metallisch funkeln ließ, aber im Mittelpunkt steht allein diese Stimme, deren Eindimensionalität zugleich ihre Schwäche und ihre Stärke ist: Einerseits wirkt ein ganzes Album, auch weil das Tempo durchgehend gemächlich ist, auf Dauer dann etwas eintönig. Andererseits wehrt sich dieses kratzbürstige Organ automatisch gegen die Kommerzialisierung, der sich andere aus der eigentlich so sperrigen Grime-Szene mittlerweile ergeben haben.

www.sn1giggs.com

Story S. 29