Graham Haynes

bpm

KNITTING FACTORY/ZOMBA Graham Haynes, Sohn eines großen Vaters (Schlagzeuger Roy Haynes) und Sideman großer Zeitgenossen (Ed Blackwell, Bill Laswell, David Murray et al) hat seit jeher mit der Moderne geliebäugelt. Aber so radikal wie auf BPM hat Haynes die Fusion von Jazz und Elektronik noch nie betrieben. Es beginnt mit einer grausamen, mit Orchestersamples versetzten Variation über Richard Wagner, die wie das Abfallprodukt des leidlich gelungenen OPERA ZONE-Projektsvon Bill Laswell klingt. Aber dann kriegt der Kornettist die Kurve und schwenkt über zu einer intelligenten Fusion von Jazz und Moderne indem er das lyrische Spiel seines Instruments mit Break- und Hip-Hop-Beats und ambienten Soundscapes unterlegt. Damit erfindet Haynes zwar nicht unbedingt das Rad neu – andere, wie Nils Petter Molvaer können das besser- aber zumindest zeigt er einen Weg auf, den Jazz in die Postmoderne hinüber zu retten. Zumal Haynes sich in seinem Spiel von den esoterischen Anwandlungen verabschiedet.die viele seiner Platten in den 90er Jahren trotz guter Ansätze schwer erträglich werden ließen, (ko) -t www.grahamhaynM.com CROOVE 3