Graham Parker & The Rumour – Stick To Me

Irgendwo in dieser Platte steckt der Wurm drin, aber wo? Als Songautor hat Parker sicherlich nicht versagt: „Stick To Me“, „I’m Gonna Tear Your Playhouse Down“, „New York Shuffle“, „Thunder And Rain“ zum Beispiel sind griffige Rhythm & Blues-Stücke, die nahtlos an die Rockklassiker anknüpfen, die Parker für seine ersten beiden Alben geschrieben hat. Eine gewisse Enttäuschung schleicht sich schon eher beim Gesang ein: Grahams rauhe, energische und doch warme Stimme taucht oft unter im Sound der Instrumente und tönt zuweilen merkwürdig gequält. Nicht so recht genießen kann man auch die Virtuosität der Rumour-Musiker: Die Mischung der Platte ist einfach schlecht, ist zu sehr auf ein mittleres Frequenzspektrum ausgerichtet; was fünf Instrumentalisten und zusätzlich eine vierköpfige Bläsergruppe alles auf die Beine stellen, kommt auf diese Weise nur verstümmelt aus den Boxen.

Parkers Plattenfirma ließ vor einigen Wochen durchsickern, daß bei der Produktion von „Stick To Me“ schlimme Pannen passierten und am Ende das sogenannte „Master Tape“ (das endgültige Aufnahmeband) nicht mehr brauchbar war; die gesamte LP wurde daraufhin in kürzester Zeit nochmals aufgenommen. Mag sein, daß hier der Schlüssel liegt zum zwiespältigen Eindruck, den „Stick To Me“ hervorruft. Ich habe die Stücke dieser Platte live gehört und war begeistert; Parker & The Rumour gehören nach wie vor zu den wichtigsten New Wave-Bands. Ihr Album allerdings ist eben nur mit Einschränkungen gut: wenn man es als Kassette im Auto abspielt und das Chaos in den hohen und tiefen Frequenzbereichen nicht hört.