Ian Brown – MyWav

GrOOVepOp: Bigmouth strikes again. Kleinmut war seine Sache nie. „I am the resurrection“, „/ wanna be adored“, “ The past was yours, but tbe future’s mine“ als Ian Brown Sänger der Stone Roses war, nahm man ihm diese Zeilen ab, glaubte sie sogar. Aber spätestens mit seiner THE GREATEST betitelten Best-of-Platte als Solokünstler stimmten die Verhältnisse nicht mehr. Wie man’s auch nahm: Das Größte war das ebenso wenig wie er der Größte war. Browns Alleingang führt ihn seit elf Jahren zwar auf Bergspitzen („F.E.A.R.“), aber ebenso in tiefe Täler („Illegal Attacks“). Auch sein sechstes Album („My BEST AL-BUM yet!“ – Brown 2009) ist eine zweischneidige Angelegenheit. Da stemmt der 46-Jährige wieder die schwersten Gewichte, nimmt sich (laut NME-Interview) THRILLER zur Messlatte, nennt den ersten, nach Justices „Valentine“ klingenden Song „Stellify“, feiert sich später selbst als „Marathon Man“, aber eigentlich hat er sich bereits bei der Wah I des Plattentitels einen Bruch gehoben. Der wird durch die Coverversion von „In The Year 2525“ (im Original eine der zehn meistverkauften Singles der Welt, darunter macht’s King Monkey nicht) mit seinen deplatzierten Mariachibläsern noch komplizierter. Und doch scheint die alte Übergröße immer wieder durch: im süperben Dancepop von „Just Like You“, in „For The Glory“ mit seinen smarten Stonc-Roses-Anspielungen, u. a.: „Sing tbe song and bang the drum / Fcel the need and just believe / The best is yet to come.“ Wollen wir also weiterhin an diese letzte Verszeile glauben.