Ice Cube – The Videos, Volume One DVD

„Videos schaden Rap-Konzerten, denn die Kids gewöhnen sich durch 50.000-Dollar-Clips an eine Optik, die ihnen bei Live-Shows nicht geboten werden kann“, sagte Ice Cube bei einem höchst interessanten Gespräch mit Anthony Kiedis und Flea 1992, das auf dieser DVD als „Wicked EPK“ unter „Extras“ enthalten ist. Es ist nur konsequent, dass Cubes Videos zu den musikalisch meist über alle Zweifel erhabenen Songs aus den ersten vier grandiosen Solo-Alben Amerikkka’s Most Wanted, Death Certificate, The Predator und Lethal Injection weniger glamouröser Ghetto-Zirkus als vielmehr bildgewaltige Umsetzung der hörenswerten Texte sind. „I don’t believe in rhyming to just rhyme“, so Cube, der nach der Trennung von NWA bemüht war, Botschaften in seine Songs und die zugehörigen Videos zu packen. Überskippt man die wenigen Aussetzer wie das stumpfe Gangster-Filmchen „Jackin‘ For Beats“ und das ermüdende Party-Video mit dem „big psychedelic Teddy Bear“ (Kiedis) George Clinton zu „Bop Gun (One Nation)“, wird man entdecken, dass bereits „Who’s The Mack“ von 1990 mit hervorragender Regie und Schnitttechnik aufwarten kann und dass die schwarzweißen Bilder einer Beerdigung in „Dead Homiez“ kinotauglich sind. Unterhaltsam auch der Auftritt von Flea und Kiedis als Vandalen in „Wicked“ sowie die Bilder zu dem Klassiker „It Was A Good Day“ inklusive der Fortsetzung in „Check Yo Self“. Die enthaltene Biografie ist akzeptabel, die Diskografie jedoch hätte – Volume 1 hin oder her – dringend um die Alben zwischen 1994 und heute ergänzt werden müssen.

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