Janis Joplin :: Love, Janis

Janis Joplin – erster weiblicher, hemmungslos-rebellischer Rock- und Blues-Superstar der späten sechziger Jahre. Ihr kurzes, intensives Leben – sie wurde nur 27 Jahre alt – und ihr einsames Ende am 4. Oktober 1970 an einer Überdosis Heroin halfen sicherlich bei der Legendenbildung mit. Doch ihren Sonderplatz in der Rockhistorie sicherte sich die gebürtige Texanerin, die in den frühen 60-er Jahren aus dem trostlosen Port Arthur in die abenteuerliche Welt der Beatniks und Prä-Hippies im fernen San Francisco türmte, ganz allein ihrer unglaublichen Stimme, ihrem künstlerischem Gespür, ihrer Exzentrik und ihrem Charisma. Am 22. April 2001 startete im New Yorker Village Theater die zuvor sehr erfolgreich in Chicago, Cleveland und Sag Harbor, New York, gelaufene Off-Broadway-Produktion „Love, Janis – The Songs, The Letters & The Soul Of Janis Joplin“. Das von US-Kritikern hoch gelobte Musical basiert auf der gleichnanmigen, von Janis‘ Schwester Laura verfassten Biografie, sowie auf Briefen, die Janis Joplin an ihre Familie schickte. Ein mit unveröffentlichten instrumentalen Joplin-Tracks unterlegter Auzug dieser Korrespondenz mit zum Teil recht banalem Inhalt („…I’m sombody important…“,“…our first record is finally out…“,“he’s a Beatle, mother…“,“…I may just be a star someday…“, „…did I tell you about my reviews…“) findet sich auch auf der CD Love, Janis. Enthalten sind zudem zwölf von Joplins Original-Klassikers: Vom Big Mama Thornton zitierenden, selbst verfassten ’63er Frühwerk „What Good Can Drinkin Do“ über respektable Studioversionen wie „Down On Me“,“Piece Of My Heart“ und „Summertime“ (mit Big Brother And The Holding Company entstanden) bis hin zu solistischen Evergreens wie „Try“,“Me And Bobby McGee“ und „Get It While You Can“ – nie klang Janis Joplin vitaler, aber auch verletzlicher, als in diesem ungewohnt persönlichen Kontext. Abgerundet wird die wohl nur beinharte Fans und absolut eingefleischte Musicalenthusiasten ansprechende Neuauflage mit einem Booklet, das rares Fotomaterial aus dem Joplin’schen Familienarchiv, Reproduktionen der besagten Briefe von Janis Joplin sowie detaillierte Liner Notes und Notizen von ihrer Schwester Laura beinhaltet.