Jazzkantine
Heiß & Fettig
Der erste Teil des Fusion-Projekts riß nicht nur die musikalischen Zäune zwischen der deutschen HipHop- und Jazz-Szene ein sondern stieß auch auf entsprechenden Zuspruch seitens des Publikums. Mehr als 70.000 verkaufte Alben sind Beweis genug, das jazzige Harmonien und deutscher Sprechgesang zu einem erstklassigen Markenartikel avanciert sind. Was lag also näher das vielversprechende Projekt fortzusetzen. Auch der zweite Gang des Menüs der Jazzkantine wird jeden Musik-Gourmet zufriedenstellen. Unter der Regie von Produzent und Bassist Christian Eitner, HipHop-Spezialist Matthias Lanzer sowie Ole Sander läuft das inzwischen auf 30 Musiker angewachsene Ensemble zu neuer Höchstform auf. Sei es beim Opener ‚Sprechstunde (Wir müssen was dagegen tun)‘ oder der Version des Songs ‚Take Five’von Dave Brubeck, bei dem Posaunen-Legende Fred Wesley für die richtigen Vibes sorgt, oder dem entspannt swingenden Track ‚Boogaloo‘. Im Gegensatz zum ersten Album räumt die Jazzkantine diesmal der instrumentalen Seite mehr Raum ein und überzeugt mit perfekten Arrangements und stilistischer Vielfalt. In Songs wie ‚Spieglein, Spieglein‘ und ‚Tag aus, Tag ein‘ kreiert die Jazzkantine einen funkelnden Soundwall aus harten Funk-Riffs, gefühlvollen Soul-Melodien, relaxten Raps, u. a. von Smudo (Die fantastischen 4), Cappucino und Aleksey, und zeitgemäßem Seat-Gesang. Eine runde, kunterbunte Mischung, die zwar nach wie vor jedem Musikpuristen die Tränen in die Augen treiben dürfte, den Fan aber mehr als zufriedenstellen wird.