Jean Park – Dressed In Mirrors

Prince, Marc Bolan und andere musikalische Herrschaften dürften für Jean Parks Plattendebüt Tantiemen erheben. Denn was in dem hübschen Cover steckt, ist von vorne bis hinten, von der Ein- bis zur Auslaufrille schamlosestens gestohlen, kopiert und gefälscht.

Autor, Multi-Instrumentalist und Hauptperson Andi Toma instrumentiert skizzen- und collagenbaft wie seine Geilheit aus Minneapolis, singt manieriert wie der inzwischen wieder hochverehrte Marc Bolan und tönt wie eine Kreuzung seiner beiden Vorbilder.

Doch wider kritisches Erwarten gefällt DRESSED IN MIRRORS gar nicht einmal schlecht. Der kreative Schmarotzer wurde in den Düsseldorfer Grundfunk Studios sachverständig produziert. Einige der neun Songnachbildungen – so die T. Rex-Kopie „Doowadadeedee“ oder die Prince-Replica „Rivers & Streams“ – kommen in der Wirkung nah an die Originale heran.

Es ist wie mit Kunstdrucken großer Meister: Sie sind kaum etwas wert und machen sich doch gut.