Jefferson Airplane – Long John Silver

Mach ‚Bark‘ und der Kantner/Slick Solo-LP ‚Sunfighter‘, die mir beide nicht gefielen, hier wieder eine Airplane-LP, die sich qualitativ mit ‚Volunteers‘ vergleichhen lässt. ‚Long John Silver‘ hat einen Drive und ist mit einer Energie geladen, wie nur Jefferson Airplane sie produzieen kann. Obwohl ich Martin Baiin aus jiversen Gründen vermisse, scheint die leutige Besetzung doch nahezu ideal zu ein. Die Rhythmiker (Barbata, Casady, slick und Kantner) bilden eine hervoragend geschlossene Einheit, ihr Rock Jrängt sich dem Zuhörer erbarmungslos luf und dominiert in einer Weise, die die Soloinstrumente in den Hintergrund ruckt und beinahe bedeutungslos werden lässt. Jorma Kaukonen, eigentlich ein unheimlich guter Gitarrist, hat hier nicht viel Freiheit. Nur gelegentlich, so z.b. in ‚Trail By Fire‘, das er selbst geschrieben hat, kommt er dazu, seine Gitarre voll auszuspielen. Jefferson Airplane experimentieren nicht mehr. Sie spielen soliden Rock in der Form, für die sie sich vor ein paar Jahren entschieden haben. Einerseits ist das schade, auf der anderen Seite ist die Platte so gut, dass man über den Mangel an Variationen und neuen Ideen grossmütig hinwegsehen kann. Besonders anhörenswerte Tracks sind ‚Easter‘ (Grace Slick’s Anklage gegen einen heuchlerischen Papst Paul und Pseudo-Religiösität im allgemeinen), ‚Milk Train‘ (eine Komposition von Papa John Creach und Roger Spotts mit besonders guten Vocals von Grace) und ‚Aerie‘. Als Gastmusiker sind Papa John Creach (Violine), Joey Covington und Sammy Piazza (beide Drums) mit dabei.

Weitere Titel: Long John Silver, Twilight Double Leader, The Son Of Jesus, Alexander The Medium, Eat Starch Mom.