Joan Jett And The Blackhearts – Up Your Alley

Es wird Zeit, die Runaways zu rehabilitieren. Nachdem Lita Ford mit ihrem jüngsten Album ein kleines Meisterwerk abgeliefert hat, zieht nun ihre ehemalige Axe-Sister mit UP YOUR ALLEY gleich. Wie schon während ihrer gesamten Solo-Karriere, arbeitet Joan Jett auch diesmal am Monumental-Denkmal für Gary Glitter weiter, dem sie mit Perlen wie „I Hate Myself For Loving You“ oder „You Want In, i Want Out“ mal wieder die Reverenz erweist. Nur daß Joan mit zunehmender Reife frühere Jugendfehler nach und nach ausmerzt.

Zwar produziert Kenny „Matscho“ Laguna immer noch, doch zumindest greifen ihm hier Desmond Child und Ric Browde unter die Arme, was mehr Durchschlagskraft und zusätzlich mehr Transparenz bringt. Zwar hämmert Joan immer noch gnadenlos und stoisch ihre Amboß-Akkorde im Medium-Tempo, aber dafür glänzen die Songs diesmal mit Abwechslung. Und sogar an Iggy Pops „Now I Wanna Be Your Dog“ beißt sich Joan Jett nicht die entzückenden Zähnchen aus, sondern schafft eine interessante Cover-Version. Ein schön altmodisches, souveränes Power-Album von einer der sympathischsten Alley-Cats des Rock’n’Roll.