Joywave

Content

Cultco Music/Hollywood Records

Postmoderner Indie-Rock aus den Staaten: Mit einer gehörigen Prise Ironie und einem Schritt nach vorne.

Im Indie-Rock gibt es ja bekanntermaßen viele Tabus – und wer sie überschreitet, verliert schnell an Glaubwürdigkeit. Joywave ist all das egal. Auf ihrem zweiten Studioalbum CONTENT spielt das Quintett aus Rochester, New York, das Indie-Game gehörig durch: Grenzen werden bewusst überschritten. Ihr Genre-Verständnis steckt voller Selbstironie – und vermag gerade deshalb Indie besonders gut zu reflektieren. Ein Paradebeispiel dafür ist das Video zur ent­spannten Popsingle „It’s A Trip“: Darin sieht man die Bandmitglieder auf Jet-Skis vor der Küste von Miami fahrend – im Schlepptau eine dralle Blondine im Bikini.

Es grüßt „Miami Vice“. Anleihen aus den 80er-Jahren manifestieren sich auch musikalisch: Der Sommer-Popsong „Little Lies You’re Told“ klingt wie eine Mischung aus The Killers und Roosevelt – ebenfalls Musiker, die jener Dekade der Dekadenz begeistert frönten. Doch Joywave können auch anders: Im Titeltrack „Content“ klingt mal Muse, mal Radiohead an. Der Song, eine Abhandlung über das Informationszeitalter, startet leise, kulminiert in einen Reigen harter Gitarren und bedrückender Synthies. Frontmann Daniel Armbruster und Bassist Sean Donnelly, die das Album in Eigenregie produzierten, verpackten die verschiedenen Stile gut in einem einheitlichen, cleanen Sound. CONTENT pendelt sich angenehm zwischen Dringlichkeit und Leichtigkeit ein.

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