Magie und Poesie: „Zen Len“ zelebriert ein Hochamt mit Klassikern aus 40 Jahren.

Leonard Cohens Konzerte anlässlich seiner 2008er Tournee waren mehr als nur grandiose Auftritte eines genialen, in Würde alt gewordenen Sängers und Songwriters, dessen Tunes Hunderttausenden zum Soundtrack ihres Lebens geworden sind. Es waren tränenumflorteWiedersehensfeiern,zweieinhalbstündige Hochämter voller Grandezza, in denen der 74-jährige Gentleman aus Montreal all die unsterblichen Songs aus einer über vier Jahrzehnte währenden Karriere zelebrierte. Nichts war zu spüren von der nachtschwarzen Verzweiflung der SONGS OF LOVE AMID HATE, nichts vom überkandidelten Gestus à la DEATH OF A LADIES’S MAN (kein Song dieser epochalen Alben hatte es auf die Setlist geschafft). Da war nur: Ergriffenheit, Glückseligkeit, Andacht, Freudc-auf der Bühne und im Auditorium. LIVE IN LONDON beschwört auf zwei CDs noch einmal die Magie, die Poesie dieser Shows: Die Band agiert so beseelt wie diszipliniert, Sharon Robinson und die Webb Sisters sorgen für himmlische Harmonies, der Meister selbst ist blendender Laune. „I wanna thank you for the many years that you ‚ve kept my songs alive“, sagt er an einer Stelle. Wir haben zu danken, Sir.