Lost Highway – Lost And Found Volume 1
Im August stellte der musikexpress ein Label vor, das der derzeitigen weltweiten Musikbranchenkrise mit dem schlichten Bekenntnis zu Qualität und zu den traditionellen Wurzeln der amerikanischen Popmusik trotzt. Lost Highway wurde 2001 gegründet und gilt bereits heute als die erste Adresse in Sachen Alt.Country und US-Rootsrock.
Klangvolle Namen wie Ryan Adams, Johnny Cash, Willie Nelson, Lucinda Williams und The Jayhawks stehen im Katalog des Labels neben in unseren Breiten noch eher Unbekannten. Dabei schaffen es die beiden Lost-Highway-Chefs Frank Callari und Luke Lewis, sich mit sicherem Händchen genau jene Acts zu picken, bei denen die Wurzelpflege nicht nach Museum klingt, sondern die Musik Relevanz für das Hier-und-heute hat. Die vorliegende Compilation, von musikexpress in Kooperation mit Universal Music veröffentlicht, zeigt in 13 Tracks die ganze Bandbreite des Lost-Highway-Repertoires auf. Da ist beispielsweise Ryan Adams mit einem kraftvollen Riffrocker zwischen Stones und Springsteen präsent („Rosalie Come And Go“), ähnlich beherzt ziehen die Rootsrock-Matadoren The Jayhawks vom Leder. Lucinda Williams demonstriert ihr Ausdrucksspektrum mit einem spartanischen Countryblues („Buick Blues“) und einer straighten Rocknummer („Righteously“), Willie Nelson zeigt sich zweimal von seiner naturbelassenen Seite, und Johnny Cashs Vortrag des Standards „Wichita Lineman“ hat die stoische Autorität, die seine letzten Alben zu Manifesten seiner Würde werden ließ. Unter den hierzulande noch zu entdeckenden Lost-Highway-Künstlern fallen hier die Sängerin Tift Merritt mit einer schmerzhaftschönen, gänzlich schmalzfreien Country-Ballade („Trouble Over Me“) und der junge Sänger Marc Broussard auf, der vorführt, dass auch handgemachte Soulklänge im Lost-Highway-Spektrum einen Platz finden können.
(von Musikexpress mitveröffentlicht, deshalb keine Wertung)
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