Love – Forever changes

Das Album, das wie kein anderes den Geist des „Summer Of Love“ atmet; das Kulminations und Schlusspunkt jenes kurzen Moments war, da alles möglich schien; das Rock, Blues und Soul, Folk und Psychedelisches zu einem überwältigenden, in allen Farben des Regenbogens schillernden Panorama vereint; das Streicher und Bläser aufbietet und doch so wunderbar locker-flockig klingt, dass man überwiesen tanzen, den nächstbesten Menschen umarmen, sich sofort eine Gitarre kaufen, alles und jeden auf der Stelle zur Party am Baggersee einladen oder auf dem Rücken liegen, in den Himmel starren und seinen Träumen nachhängen möchte-am besten alles gleichzeitig. Jenes Album also heißt forever changes und wurde tatsächlich im Sommer jenes sagenumwobenen Jahres 1967 in Hollywood von John Echols (g), Bryan MacLean (g, voc), Ken Forssi (bg), Michael Stuart (dr) und dem Mann aufgenommen, denn my humble opinion auf ewig seinen Platz auf der nach oben offenen Genialischer-Freak-Skala neben Syd Barrett, Roky Erickson und Brian Wilson hat:Arthur Lee, der das Gros dieser wunderbaren, kindlich naiv anmutenden und doch so raffiniert konstruierten Songs geschrieben hat, mit so schönen Titeln wie „Maybe The People Would Be The Times Or Between Clark And Hilldale“ oder „The Good Humor Man He Sees Everything Like This“. Die Grandezza dieser elf Tunes beschreiben zu wollen, die schiere Schönheit von „Alone Again Or“ und „And more again“ die dylanesken Anwandlungen in „Bummer In The Summer“, die spukige Poesie von „A House Is Not A Motel“, würde den Rahmen sprengen. Darum nur so viel: Hier harrt ein Geniestreich der (Wieder-) Entdeckung, den die Wiederveröffentlichungsspezialisten von Rhino in gewohnt exzellenter Form neu aufgelegt haben: mit dem Originalalbum auf CD eins, so dass die Statik dieses Meisterwerkes unangetastet bleibt, einem „Alternate Mix“ und reichlich Bonustracks auf CD zwei sowie einem ebenso hübschen wie informativen Booklet. Ein Happy End war der Love-Story leider nicht beschieden: Nach forever changes ersetzte Captain Lee seine kongeniale Crew durch gesichtslose Befehlsempfänger. Fortan sollte nichts mehr so sein wie früher.

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