Lupe Fiasco – The Cool

„The Cool“- so hieß schon ein Track auf seinem Debüt Food & Liquor. Die typische Geschichte. Typ kommt nicht klar, schlägt sich auf alle möglichen illegalen Arten durch, stürzt ab und segnet das Zeitliche. Dieses durchgekaute Szenario schien für Lupe Fiasco tatsächlich ausbaufähig zu sein. Nicht nur das, er hat allen Ernstes ein Konzeptalbum daraus gemacht. Hört sich furchtbar an, ist dann aber so gut und hörenswert, wie man es von diesem so vortrefflich an Kanye West erinnernden MC aus Chicago erwarten konnte. Vor allem deshalb hörenswert, weil dieses Album genauso Pop wie Hip Hop ist. Das merkt man besonders bei „Superstar“, wo Sänger Matt Santos eine super eingängige Melodie hinlegt. Da fragt man sich: Ist das Chris Martin ? Der Rap in „Go Go Gadget Flow“ hört sich im ersten Moment überkandidelt an, erweist sich dann aber auch als schwer catchy. Man merkt, wie gut Lupe die Redekunst beherrscht. Aber er ist kein Poser, der ein ganzes Album unerträglich zulabert. Geschickt bauen er und sein Hauptproduzent Soundtrack Extrareize wie die Stimme von Nikki Jean im schönen „Hip-Hop Saved My Life“ ein. Man kann das hier auch nicht ernsthaft Prog-Rap nennen, wie schon geschehen. Ja, in „Gotta Eat“ holt man schon mal Streicherbombast hervor. Aber wenn man sich das Material ein paar Mal in voller Länge genehmigt hat, spürt man, wie fein es komponiert ist. Wer macht sich im Hip Hop sonst schon Gedanken über einen intelligenten Albumaufbau? Dieses satte. 19 Tracks umfassende und ohne Füller/Interludien auskommende Musikpaket ist wirklich so cool, wie es der Titel verspricht. VÖ:29.2.

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