Marc Bolan – The final word

Wirklich seltsam, dass sich alljährlich deutsche TV-Sender mit Dokumentationen zum Todestag Elvis Presleys geradezu gegenseitig zu übertreffen versuchen, aber der in seinen Glanzzeiten hierzulande ebenfalls immens populäre Glam-Rock-Pionier Marc Bolan nicht mal eine kurze Notiz wert ist. Zumal sich vergangenen Herbst gleich zwei wichtige Jubiläen jährten:6o Jahre alt geworden wäre Bolan am 30. September 2007, wenn erden Verkehrsunfall am 16. September 1977 im Londoner Stadtteil Barnes denn übe riebt hätte. Zum 30. Todestag sendete das britische Fernsehen eine aktuell produzierte Dokumentation mit einigen bemerkenswerten, zuvor noch nicht gezeigten Archivraritäten, die in leicht gestreckter Form nun auch im DVD-Format vorliegen. Obwohl von Bolans ehemaligem beruflichem Umfeld bis auf Produzent Tony Visconti und Schlagzeuger Bill Legend keiner mehr am Leben ist,de rnennenswerte Anekdoten und Histörchen von sich geben könnte, gelang dennoch eine minutiös recherchierte wie unterhaltsame Biografie über den kleinen Superstar aus dem Londoner East End. Selbst aus den Anfängen in den Mid-Sixties förderte das Produktionsteam Material zutage, das bislang noch nicht zum Einsatz kam. Die Wandlungen Bolans in der kurzen Spanne von 1965 bis 1967 sprechen wahre Bände über seine später so ausgeklügelten Entertainerqualitäten. Von seiner Dylan-Besessenheit als noch unbedarfter Solist über seine Mitgliedschaft in der anarchischen Mod-Combojohn’s Children bis hin zur Gründung des Underground-Folk-Duos Tyrannosaurus Rex liegen gerade mal zwei Jahre, in denen Bolan eine außerordentliche künstlerische Entwicklung machte. Weitere drei Jahre dauerte es, bis mit „Hot Love“ der internationale Durchbruch erfolgte. Gottlob wurde auf selbsternannte Spezialisten verzichtet. Stattdessen berichten einst wirklich nahe stehende Wegbegleiter und Freunde wie Cockney Rebels Steve Harley, Queens Roger Taylor oder Lebensgefährtin Gloria Jones über den nur knapp 1,60 Meter kleinen Teenstar, der von 1970 bis 1974 europaweit vor allem weibliche Fanmassen in Wallung brachte. Thematisiert wird nicht nur Positives, sondern auch Bolans unangenehme Seite zwischen Egozentrik und Drogensucht. Doch zu Wort kommt vor allem Marc Bolan selbst anhand von zahllosen filmischen Interviews. Schlicht faszinierend der Studiobesuch bei Visconti, der anhand von zwei Songs, „Ride A White Swan“ und „Jeepster“, en detail erklärt, wie er aus Bolans eher rudimentären Demos per Arrangement T. Rex-Hits zauberte.

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