Maxïmo Park

Risk To Exist

Daylighting/Cooking Vinyl/Sony

Party like it‘s 2004! Die Haudegen des Indie-Pop treten auf der Stelle, das aber mit alter Wucht.

Die Älteren unter uns werden, ja müssen sich an A CERTAIN TRIGGER erinnern, damals, als im Fahrwasser von Franz Ferdinand nach ähnlich „angularen“, also eckigen Indierockern gefischt wurde. Bands wie Bloc Party, Futureheads oder gar Razorlight hatten ihre großen Auftritte, niemand aber einen größeren Hit als Maxïmo Park mit diesem Album von 2005 und der darauf befindlichen, spektakulären Single „Apply Some Pressure“. Bemerkenswert, dass die Gruppe mit dem neckischen Trema über dem i auch 12 Jahre später noch unterwegs ist.

Von der Euphorie über die Erschöpfung, von der berühmten kreativen Auszeit über Soloplatten bis zur Neuerfindung mit elektronischen Mitteln haben sie in dieser Zeit pflichtschuldigst all die üblichen Rockstar-Phasen durchlaufen – RISK TO EXIST ist nun die Rückkehr zu den Wurzeln. Nicht reumütig, sondern mit frischem Schwung werden hier, ganz wie früher, rechtwinkelige Rhythmen und schrammelige Gitarren mit Melodien kombiniert, die in sanfterer Ausführung auch Belle & Sebastian gut zu Gesicht stünden. Noch immer verschränkt Paul Smith in seinen Texten harten Alltag mit weicher Romantik, noch immer britzelt seine Stimme vor nervöser Energie. Und noch immer sind da die zackigen Hymnen, die zu fortgeschrittener Stunde ins Blut gehen wie Alkohol. Party like it’s 2004!