Miles Davis :: Amandla
Hoffentlich geht es mit dem angeschlagenen Miles wenigstens gesundheitlich bergauf. Musikalisch kommt er drei Jahre nach TUTU nicht hinaus über eine uninspiriertere Neuauflage: Fusion im meist karibisch verschleppten Midtempo, gehobene Gebrauchsmusik zum Geschirrspülen mit sanft zuckenden Knien. Markus Miller hat mal wieder produziert und geschrieben, und wie schon bei den Livekonzerten vom letzten Jahr stammen die spannendsten Soli vom Saxer Kenny Garrett. Die gestopfte Trompete von Miles bringt mit Kürzeln und uneinheitlichen Phrasen leidliche Spannung ins Sample-Gebräu der enttäuschend schlappen Kompositionen. Nur für sein Requiem „Mr. Pastorius“ verzichtet er auf den Dämpfer. Der Titeltrack, eine mystische Ballade, ist einziges Highlight im Repertoire, das, obwohl auch von afrikanischen Rhythmen beeinflußt, oft straighf druchgeklopft wird (zum Auftakt gibt’s wenigstens trickreiche Midi-Percussion und zum Ausklang endlich swingende Drums – AI Foster?). Mr. Davis, was ist los mit Ihrer vielversprechenden Devise „Spiel nicht, was dir gerade einfällt. Geh einen Schritt weiter“? Ein Päuschen in Ehren…
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