Mombasa – African Rhythm & Blues 2
Als dieses Album 1976 in den Kölner Nedeltschev-Studios aufgenommen wurde, war Tony Allen noch Bandchefin Fela Kutis „Africa 70“. Die polyrhythmischen Schleifen des Afrobeat hatten transkontinentale Echos erzeugt, eine Band wie Mombasa war perkussives Zeugnis dieses Siegeszugs, sie gruppierte sich um L.A.-Posaunist Lou Blackburn, bestand aus Amerikanern, die alle schon mehrere Jahre in Europa lebten und auftraten. Mit dem bereits 2006 wiederveröffentlichten Mombasa-Erstling und diesem Nachfolger setzten sie dem Afro-Funk ein schnelles Denkmal: Mombasa spielten eine hurtige, jazzige Version des Fela-Beat; eine kleine Bläsergruppe umgarnte immerzu die perkussiven Grundmuster.dazu ein trockener Funk-Bass. Cool, klar, kompromisslos, kaum einmal Gesang. Und selbst eine Bambus-Flöte konnte diese länglichen Tracks nicht kleinkriegen, sie stehen hier wie eine Eins, african rhyhthms, blues 2 erschien damals in geringer Auflage beim Spiegelei-Label, das ursprünglich als Deutschrock-Plattform der Intercord aus der Taufe gehoben worden war (Kraan, Hölderlin. Brainstorm). Das Album geistert seitdem als ultrarares Original durch die Sammler-Szene. Mit der Wiederveröffentlichung schließt sich der Kreis. Tony Allen behält Recht: Afro-Beat ist zeitlos.
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