Naeem

Startisha

37d03d/Cargo (VÖ: 12.6.)

Soul und R’n’B in der Möglichkeitsform. Der Rapper, formerly known as Spank Rock, spielt sich von der Vergangenheit frei.

Vor vier Jahren begann Naeem Juwan mit den Aufnahmen zu diesem Album, der Neustart verlangte vor allem eines: Zeit. Vier Jahre, in denen er seine musikalischen Fühler weiter denn je auszustrecken lernte, in Bühnenshows mit Mouse On Mars und den Avalanches, in der Mitarbeit am Bon-Iver-Album I,I. Fast hätten wir’s gar nicht gemerkt, dass Naeem jener Rapper ist, der seine Stimme in den Nullerjahren der Underground-Party-Szene in Baltimore geliehen hatte – unter dem Namen Spank Rock u.a. auf dem viel beachteten Album YOYOYOYOYO (2006).

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Jetzt steht er mit STARTISHA wie eine Art Newcomer da, der sich und die Musik wieder sammeln musste, um sich von der Vergangenheit frei zu spielen und zu croonen, der Entwicklungen und Impressionen vertont, die lange (und nicht: zu lange) darauf gewartet haben, sich endlich einer Öffentlichkeit zu stellen. Es ist Zufall, dass all das in dem Moment veröffentlicht wird, da Moses Sumney mit GRÆ eine traumwandlerische Expedition in die Tiefenzonen von Soul, Jazz und Elektronik unternommen hat. Die beiden Alben verbindet eine emotionale Arbeit in einem Set von Soundsphären, die fluide geworden sind. Sumney hat einen epochalen Ausdruck gefunden, Naeem Juwan findet etwas weniger spektakuläre Wege in seinen freigeisternden Suchspielen.

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STARTISHA lebt auch von den Beiträgen der anderen, die sich ganz organisch in diese Tracks einfügen: Swamp Dogg und Justin Vernon in „Simulation“, Velvet Negroni in „Let Us Rave“, Amanda Blank und Micah James in „Woo Woo Woo“. Sie spiegeln die Wagnisse, die Naeem unternimmt, auf eine andere Art tut der Künstler das, wenn er seinem Album ein Cover des Silver-Apples-Songs „You And I“ voranstellt.

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Der Track war 1969 seiner Zeit voraus, er kam aus einem Eigenbau-Cockpit mit mehr als einem Dutzend Oszillatoren, die Apples spielten Krautrock, als niemand von Krauts redete. Hier verwandelt sich „You And I“ in eine raumgreifende Ballade mit beizeiten holprigen Handclap-Beats. „You and I could fly together / You and I could hide together / You and I could see each other / You and I could love each other / But we don’t have time for the little things.“ Soul in der Möglichkeitsform, nichts anderes als die definitive Musik zur Zeit.

STARTISHA im Stream hören:

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