Paul Young – Between two fires
Es muß schon ein komisches Gefühl sein, auf der Bühne von „Sex“ zu singen und dabei von Fünfjährigen mit Teddybären beworfen zu werden. Paul Young mußte diese tragikomische Erfahrung machen und ertrug sie lange Zeit sehr geduldig (sicher nicht zu seinem finanziellen Schaden). Doch als Pin-Up für Kinder in die Popgeschichte einzugehen, kann wohl für einen Musiker keine befriedigende Endlösung sein.
Young, bisher sicherer Hit-Tip, sucht mit BETWEEN TWO FIRES neue Wege. Kurskorrektur ist angesagt. Und Hand in Hand mit Pauls Verweigerung, zukünftig Teenie-Magazinen Rede. Antwort und Modell zu stellen, geht sein Weg weg vom (fast) reinen Interpreten hin zum Komponisten. Und so präsentiert P.Y., auf dem Cover als Verführer ins rechte Licht (?) gerückt, erstmals sieben Eigengewächse auf Platte. Gemessen an der früheren, fast genialen Annäherung an schwarze Spielarten, ist BETWEEN TWO FIRES allerdings bestenfalls eine recht gelungene Rocksongs- und Balladenkollektion, insgesamt recht unauffällig und (noch) ziemlich durchschnittlich. Nicht einmal Pauls Stimme oder Pinos Super-Baß vollbringen hier Bemerkenswertes — als gälte es. nur ja nicht aufzufallen. Vielleicht muß man dem Ex-Teen-Star einfach noch Zeit lassen, um sich musikalisch seihst zu linden. Aber unabhängig von den verbesserungswürdigen Songwriter-Qualitäten könnte dem nächsten Werk ein Plus an Feuer und Leidenschaft nicht schaden.
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