Peggy Sue :: Fossils And Other Phantoms

Bella Union/Cooperative/Universal

Zwischen Befindlichkeitsseminar und Folk für Stricklieseln.

Country und Folk sind der neue Indie-Rock, wurde unlängst in einem Kulturmagazin des öffentlich-rechtlichen Fernsehens behauptet. So kühn und griffig dieser Slogan klingt, so unsinnig ist er auch. Wahr ist hingegen, dass es zurzeit jede Menge interessante Bands gibt, die traditionelle Musiken wie Country und Folk mit großer Präzision und ausgiebiger Spielfreude ins Hier und Jetzt transportieren. Peggy Sue, die Band der Songwriterinnen Rosa Slade und Katy Young, gehört mit ihrem Debüt FOSSILS AND OTHER PHANTOMS nur sehr bedingt zu dieser Spezies. Folk ist zwar die Basis ihres Schaffens, und mitunter gelingen ihnen – etwa mit „Yo Mama“ – auch Songs, in denen Lust und Leid gut ausbalanciert daherkommen. Das Gros der Lieder aber klingt doch arg stricklieselartig, gepflegte Larmoyanz wird schnell zum lästigen Jammern, und der Zwiegesang der beiden Damen mutet eher an wie der Soundtrack zu einem Befindlichkeitsseminar. Mal sehen, ob sich demnächst ein Kulturmagazin des öffentlich-rechtlichen Fernsehens dazu äußert.

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