
22 Jahre alt ist Phoebe Bridgers, sie stammt aus Los Angeles und ist so nachdenklich, wie sich das gehört für diese junge amerikanische Generation. Ryan Adams und Conor Oberst gehören zu den frühen Förderern der Musikerin, gelandet ist sie schließlich beim Dead-Oceans-Label, eine gute Heimat für schillernde Schwermut.
Was auch bedeutet, dass Phoebe Bridgers nicht die Einzige ist, die melancholische Musik dieser Art bietet: Weyes Blood und Katie von Schleicher, Aldous Harding und Sharon van Etten – das ist ein Auszug aus der Liste der Wettbewerberinnen. Von diesen setzt sich Phoebe Bridgers mit Songs wie „Motion Sickness“ ab, die ihren schüchternen Gesang in einen radiofreundlichen Kontext stellen und wie ein Hybride aus Shoegazern wie Lush und Fleetwood Mac klingen.
„Funeral“ steht dagegen dem Folk nahe, sehr hübsch, vor allem wegen der jenseitigen Fiddle. Die Gitarrenlinie von „Demi Moore“ hat sich Phoebe Bridgers von Bon Iver geklaut, im Text heißt es, sie möchte nicht mehr stoned, nicht mehr alleine sein.
Der Wunsch, endlich wieder Anschluss zu finden, ist die inhaltliche Klammer des Albums, zum Abschluss covert sie „You Missed My Heart“, ein fantastisches Lied von Mark Kozelek, der seit einigen Jahren die Strategie fährt, einfach alles rauszulassen, was ihm auf der Seele brennt. Vielleicht der beste Weg raus aus dem Trauma.
Klingt wie: Holly Throsby: Under The Town (2006) / Sun Kil Moon: Among The Leaves (2012) / Weyes Blood: Front Row Seat To Earth (2016)
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Sloppy Jane :: Madison
Manchmal schon anstrengend, aber immer brillant: Freak-Art-Pop zwischen Opulenz und Aufwand von der Phoebe-Bridgers-Freundin.
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