Ray Davies – The Storyteller
„The night I was born“, sang Jimi Hendrix, „the moon turned fire-red.“Ob sich der Mond auch feuerrot färbte, als der Rock geboren wurde? Und wann war das? 1954, als Elvis erstmals ein Studio von innen sah? 1936, als Robert Johnson ultimativ „Come On In My Kitchen“ forderte? Egal, Rock hat ein gesegnetes Alter erreicht, was im besten Fall bedeutet: Er hat eine Geschichte zu erzählen. Wie seine Protagonisten. Wie der große Townes van Zandt (DOCUMENTARY). Wie Roger McGuinn (LIVE FROM MARS). Wie Raymond Douglas Davies: THE STORYTELLER ist eine spannende Geschichtsstunde aus dem Mund des Mannes, der als Kopf der Kinks in den 60ern und 70ern die halbe englische Musikszene, später fast die komplette Britpop-Fraktion beeinflußt hat. Hier erzählt weder ein vergreister Historiker noch ein öder „Weißt du noch, damals“-Nostalgiker, sondern ein witziger, intelligenter Plauderer mit einer gesunden Portion Selbstironie: über den Kampf eines Individuums gegen die graue Masse der Mittelmäßigkeit, über seine Familie und Big Bill Broonzy, über Songschreiben und Mode und darüber, wie alles begann. Dazu zelebriert er feine Akustikversionen diverser Kinks-Knaller von „See My Friends“ bis „You Really Got Me“ plus einige neue Stücke („London Song“, „The Ballad Of Julie Finkle“), mischt auch mal Klänge aus der Konserve dazwischen und liefert so alles in allem eine famose Collage aus Musik und Wort für all jene, denen Oasis nicht alles und die Kinks immer noch eine ganze Menge bedeuten.
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