Diese Zeilen waren für die Worte Drum’n’Bass reserviert, dieses Debütalbum aber versucht sich mit Techno davon zu distanzieren.

Kulturschock light. Erwartungshaltungen, die vor die Hunde gehen. Da haben Al Bleek und Kid Drama wie keiner zuvor Drum’n’Bass aus der Kiste geholt, ihn innerhalb eines Jahres mit Singles wie „Watching You“ und „Forbidden“ schick angezogen, mit Dubstep, House und Techno bekannt gemacht, zusammen mit dBridge die mittlerweile legendären Autonomic-Podcasts ins Leben gerufen und ein längst dahingeschiedenes Genre salonfähig gemacht – nur um all das auf ihrem ersten Album hinter sich zu lassen. Dass aus brodelnden 170bpm-ern mal eben futuristische Hightech-Electronica wird, darf überraschen, aber auch gefallen. Halftime-Techno, schnatternde Hi-Hats, Acidproben, Industrialklicks. Die große Hysterie wird dennoch ausbleiben, weil es schon unverschämtere Genre-Umschulungen gegeben hat. Trotzdem möchte man Instra:mental kein „Schuster, bleib bei deinen Leisten“ hinterherrufen, dafür ist die Musik auf Resolution 653 zu tanzbar, zu kühl, zu mächtig. Bleibt zu hoffen, dass das gemeinsame Album mit dBridge auf ihrem Autonomic-Label die Rückkehr zu vergangenen Großtaten verspricht.

Christopher Hunold

James Pants