Shakin´ Apostles – Austin, Texas
Gut, daß es hierzulande Menschen gibt, die dafür sorgen, daß uns all die fantastischen US-Kapellen, die bei den dortigen Majors keine Chance haben, nicht durch die Lappen gehen. Etwa die Shakin‘ Apostles. Von denen gibt es mit AUSTIN, TEXAS jetzt so eine Art Best-Of-Album dem kleinen aber feinen schwäbischen Blue Rose-Label sei Dank. Chef-Apostel Freddie „Steady“ Kre und seine Band haben in den Staaten bisher zwei Alben veröffentlicht, SHAKIN‘ APOSTLES (1993) und TUSCON (1995). Auf AUSTIN, TEXAS finden sich nun fünf bzw. vier Songs dieser beiden Platten, plus vier Livemitschnitte und eine bisher unveröffentlichte Studioaufnahme („In My Head‘ mit Ronnie Leatherman und John Ike Walton von den 13th Floor Elevators). Kre, ehemals Sideman von Roky Erickson, steht in der Tradition von Countryrockgrößen wie den Eagles, Poco, Buffalo Springfield und Gram Parsons. Und was ihn positiv von der großen Gemeinde anderer dilletierender Parsons-Jünger unterscheidet, ist der Umstand, daß er herrlich unmodisch ist. Seine Songs scheren sich sowohl im Aufbau wie im Arrangement einen Dreck um angesagte Trends. Das alles hätte vor zwanzig Jahren keinen Deut anders geklungen. Hier zählt einzig Qualität – sowohl kompositorisch wie handwerklich. Und beides ist bei den Apostles überdurchschnittlich. Geschmackvoll, nicht geschmäcklerisch. Traditionalistisch, aber nicht hausbacken. Und singen können die vier wie die Engelchen. Gut, daß es Bands gibt, die jenseits popalltäglicher Aufgeregtheiten mit stoischer Ruhe die Flamme hüten.
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