Stereophonics – J.e.e.p. :: Pop: Altersvorsorge

Das Waliser Trio ist momentan schwer beschäftigt: mit Heirat, Kindern und Eigenheim-Bau. Was das mit ihrem neuen Album zu tun hat? Nun, es muss schließlich einen Grund geben, warum sich die Stereophonics jetzt dem Familien freundlichen Pop zuwenden. Waren doch sie es, die sich durch ihre Rauheit vom typischen Britpop abhoben und öffentlich über Travis und deren Seichtheit herzogen. Auf J.e.e.p. klingen sie nun selbst seicht. Von „More Life In A Tramps Vest“ ist nicht mehr viel zu hören, bis auf den Opener „Vegas Two Times“ geht alles in Richtung „Traffic“ oder klingt, um es auf die Spitze zu treiben, nach „Why Does It Always Rain On Me“. Mit dem Unterschied, dass die Stereophonics nicht über Regen, sondern über Sonne, Strand und Meer singen. Das soll nicht heißen, dass diese Platte nun schlechter wäre als die beiden Vorgänger. Sie ist die musikalisch ausgeglichenste, eingängigste, poppigste aber eben auch die bravste der Band. Bloß – was hat Bravsein mit Rockmusik zu tun? Noch nie hat Sänger Kelly Jones so wenig gekrächzt, waren die Songs so einfach gestrickt und vorhersehbar. Aber was soll man von Musikern auch erwarten, bei denen sich statt um Sex, Drugs und Skandale alles um Hausbau, Kinder und Heirat dreht.

www.stereophonics.co.uk