Team Eimsbush Vol. 1

Sollte es noch immer Leute geben, die nicht wissen, woher der originellste deutsch-sprachige HipHop kommt, so werden sie es doch wenigstens geahnt haben: nämlich von der lustigen Musikantenfamilie Eimsbusch aus Hamburgs Vorort Eimsbusch. Man könnte nun loslegen und Namen droppen, auf den fähigen Flower Samy Deluxe verweisen, die Absoluten Beginner in einen Topf mit Dynamite Deluxe werfen, Sam Semilia oder Eißfeldt alias Jan Delay erwähnen, der für dieses Schmuckstück von Labelsampler, produziert von Tropf, seine britischen Kollegen Seanie T. und Tony Rotten von der Sam Ragga Band mitgebracht hat, et cetera ad infinitum – aber dann käme man aus dem üblichen schlauen Gedroppe nicht mehr heraus, das den Fachidioten fasziniert und den Laien langweilt. Ganz im Gegensatz zum Allstar-Track „2, 3, 4, 8, MCs“, bei dem sich auf knapp vier Minuten alle bei Eimsbush gesignten Künstler das Mikro in die Hand geben. Storchenhaftes Klappern mit den eigenen Skills gehört im HipHop zwar zum Handwerk, sehr selten aber darf man das so ernst nehmen wie hier. Wenn allerdings hier posaunt wird, man habe „Verdammt nochmal den heißen Scheiß“ , so ist man geneigt, es auch zu glauben. Auch wird der Begriff „Entertainment“ ebenso häufig strapaziert wie er konsequent umgesetzt wird. Wenn etwa D-Flame auf einer herrlich tiefen Tonlage und in Anlehnung an Rapper’s Delight loslegt „Ganz egal was jetzt noch passiert, ich versuche nicht den Kopf zu verlieren“, wir diesen Kopf dann sehr effektvoll platzen hören, D-Flame dann als Außenreporter Helmut Flammiger weiterrappt, um das Ausmaß der Zerstörung zu beschreiben, dann ist das nicht nur großer HipHop, sondern fast schon großes Kino. Und gute Unterhaltung allemal. www.eimsbush.de