Terrell – On The Wings Of Dirty Angels
Wer bei dieser Platte zu spät kommt, den bestraft hoffentlich das Leben. Eine LP zwischen Lava und Lawine — was für eine Stimme, was für eine Band! Ein Werk, das hemmungslos über einen hereinbricht. So hat noch niemand die Fusion aus souligem Knall-Rhythmus und akustischen Blues-Intros, aus Dynamit-Gitarren und Textkoskaden o la Dylan bewerkstelligt. Apropos Dylan: Einmol wird der Meister wörtlich zitiert, und .Georgia O’Keefe“ ist eine angefunkte Umarbeitung von .Bob Dylan’s 115lh Dream“ — irre! Falls Sänger Terrell vor den Aufnahmen noch seine Mandeln hatte — jede Wette, daß sie jetzt flöten sind: abgebrüllt, weggewimmert, plattgeknödelt, rausgewürgt. Mit seinen vier Synthetik-Hassern hat der Amerikaner einen Energie-Giganten ausgeworfen, der einem über Kopfhörer die Mundwinkel nach innen zieht — letztlich konventionell, aber dennoch kaum fest einzuordnen. Zusatz-Plus: die blendende Produktion, die diesen vor Power berstenden Kraftklotz nie überfrachtete. Kommt dieses menschgewordene Rock-Gewitter mol auf Tournee, würde ich keinem Liveclub-Besitzer mehr das Dach versichern.
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