The Automatic – Not Accepted Anywhere
Ich will ja nicht gehässig sein, aber wenn man sich Orson, Boy Kill Boy und diese Band anhört, hört man das Ende dessen nahen, was in den letzten zwei, drei Jahren an anglophilem Neurock aus dem Boden geschossen ist und so viel Freude bereitet hat. Hier geht es nicht mehr um Impulse oder Innovation, sondern nur noch darum, wie schnell es die Band bis zum ersten großen Stadionauftritt und damit zum Superruhm schafft, not accepted anywhere klingt laut, überdreht, wuchtig und gleichförmig zugleich. The Automatic geben von Anfang bis Ende Vollgas und erinnern dabei etwas an den aufdringlich aufgepeitschten amerikanischen Emo-Rock von Fall Out Boy und Panic! At The Disco. Weil sie aus Wales kommen, wird man auch den Verdacht nicht los, dass sie gerne mit Lostprophets abhängen. Dafür sprechen die hysterischen Schreiattacken, die fast das gesamte Album über im Hintergrund auftauchen. Trotzdem meint der“.New Musical Express“, The Automatic kämen aus der Geburtstätte“.wahrer Indie-Musik“. Da hat wohl einer nur auf das Label B-Unique (Kaiser Chiefs, The Ordinary Boys] geschaut und sich die Platte nicht angehört. Das hier ist nicht mehr und nicht weniger als eine fett bezahlte Volldröhnung ohne Charme, der zu „wahrer Indie-Musik“ eigentlich dazugehört. Mit „Monster“ hat die Band sogar einen Song im Programm, dessen simplen Refrain die betrunkene Meute in Clubs, Pubs und Fußballstadien die nächsten Monate allzu bereitwillig mitgrölen wird. I predict a not. Einfach ist es nicht, positive Erkenntnisse aus diesem Album zu extrahieren. Etwa die, dass „Raoul“ an einer Hookline hängt, die so etwas wie selbstständigen Drive verrät. Auch die Beiträge von Alex Pennie sind willkommen. Der Keyboarder bringt mit zwitschernder Elektronik ab und zu Farbe ins Programm. Sonst aber steht es nicht allzu gut um The Automatic. Diese Band wird nicht akzeptiert werden. Wie eine ungültige Kreditkarte. VÖ: 27.10.
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