The Chapman Family :: Burn Your Town

Electric Toaster/PIAS/Rough Trade

Post-Punk: Fast zwei Jahre nach ihren über die Maßen gehypten Singles „Kids“ und „Virgins“ präsentiert das Quartett aus England ein angenehm unspektakuläres Album.

Eigentlich hätte das Debütalbum der, sagen wir es mal vorsichtig, Post-Punk-Band aus Stockton-on-Tees bereits im Jahr 2010 erscheinen sollen. Doch die Gruppe um die vier Herren mit dem Nachnamen Chapman hat sich gegen einen Schnellschuss entschieden, trotz der von der englischen Musikpresse verteilten Vorschusslorbeeren. Inzwischen haben sich die Wellen geglättet und The Chapman Family kann unvorbelastet ihren ersten Longplayer vorstellen. Bäume werden Kingsley, Paul, Pop und Phil Chapman mit ihrer Musik allerdings nicht ausreißen. Dazu klingt Burn Your Town – trotz des durchgehend hohen Energielevels – dann doch zu gewöhnlich. Produzent Richard Jackson (Future Of The Left) verpasste der Band einen transparenten Sound, der auch manche kompositorische Schwächen überdeckt. Abgesehen von ein paar durchschnittlichen Songs („Something I Can’t Get Out“ und das weitgehend ziellos umherirrende „1000lies“) entwickelt die Band in den restlichen acht Nummern eine beachtliche Durchschlagskraft. Vor allem „Million Dollars“, das mit einem nervösen Drumbeat unterlegt ist und tief in die New-Wave-Historie abtaucht, ragt aus der Songsammlung der Chapman Family heraus.

Story ME 1/2011