The Damned

Evil Spirits

Spinefarm/Universal

Bowie-Produzent Visconti lässt den Glam-Goth-Rock der Ex-Punks überlaufen.

Punk haben The Damned nur ganz am Anfang gespielt, 1976, damals zählten sie in London zu den Pionieren, ihre Debüt-Single „New Rose“ ist der erste Punk-Tonträger überhaupt. Die einzige Konstante der folgenden Jahre war das Chaos: Leute kamen und gingen, 1984 verließ der ewige Stenz und Gitarrist Captain Sensible die Gruppe, Chef war fortan Sänger Dave Vanian, der The Damned mit seiner dunklen Stimme als Kneipenvariante der Sisters Of Mercy anbot.

Der feiste Männerrock droht das Erbe zu besudeln

Mein Lieblingstape: Musiker*innen stellen ihre Kassetten vor
Mitte der 90er-Jahre kehrte Captain Sensible dann zurück, und The Damned etablierten sich im ewigen Retromania-Zirkel auf der Insel: Die Band bedient live den Nostalgiezirkus, feiert jedes verfügbare Jubiläum und veröffent­licht Live-Alben am Fließband. Neue Studioplatten gibt es dagegen nur selten, was ganz gut ist, denn der feiste Männerrock droht das Erbe zu besudeln.

Jetzt aber: Etwas Neues von The Damned, produziert von Tony Visconti – geht da wieder was? Na ja, ein Schmockstück wie „The Devil In Disguise“ will man nie, nie wieder hören. Viele Stücke beginnen wie passabler Brit- oder Modpop, bevor das Gitarrengewichse alles kaputt macht. Und Visconti? Hat dafür gesorgt, dass die Stücke gegen Ende vollkommen überdreht klingen, mit Trompeten und Tenorstimmen, wie My Life Story in der Geisterbahn.

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