The Doors :: Soundstage Performances

Unter Laborbedingungen: drei Doors-Auftritte aus drei Karrierephasen.

Seit über 30 Jahren haben Ray Manzarek, John Densmore und Robbie Krieger nicht viel mehr zu tun, als von ihrer Vergangenheit als Bandkollegen der Rock-Ikone Jim Morrison zu knapsen. Und spätestens seit der Morrison-Posthumvertonung An American Prayer war da immer der Ruch des Legenden-Schachers durch drei Zurückgelassene, die ohne ihren dahingeschiedenen Einen zum So-gut-wie-nichts-Sein verdammt waren – Queen können ein Lied davon singen, und die haben das Problem erst seit zehn Jahren. Wenn der zurückhaltende Gitarrist Krieger also der John Deacon der Doors ist, dann sind Keyboarder Manzarek und Drummer Densmore das Gespann Brian May/Roger Taylor. Alle Drei erlebt man auf dieser DVD in aktuellen Interviews mit Anmerkungen zum historischen Material, wobei vor allem Manzarek mit seinen Anekdoten und Erinnerungen um die Ecke gestikuliert wie ein eitler Shopping-TV-Verkäufer. Was er im Angebot hat, ist für Fans freilich nicht uninteressant: Drei Live-Auftritte der Doors, im TV-Studio entstanden. Nur beim ersten, einer hypnotischen Performance von „The End“ 1967 in Toronto, tanzen Hippies vor der Bühne herum. Die anderen beiden, ’68 in Dänemark und ’69 in New York, mit Sets zu fünf bzw. sechs Songs [New York inklusive einer raren Live-Version von „The Soft Parade“], fanden nur für die Kameras statt. Die tighten Sets zeigen, dass Morrison auch unter solchen Bedingungen ein fesselnder und stilbildender Frontmann war. Dessen äußerliche Entwicklung birgt dagegen das größte Schockpotenzial dieser DVD: Hat er ’68 im Vergleich zum ’67er-Adonis nur etwas Speck angesetzt, zeigt der ’69er-Auftritt einen bereits schwer vom Alkohol gezeichneten Vollbart-Morrison, der im Interview hinter Sonnenbrille und Fusselbart Prophetisches hervorbrummt, den Großteil des Gespräches aber Manzarek überlässt. Der konnte das schon damals gut. www.thedoors.com