The Handsome Family – Singing Bones

Schriebe Stephen King Countrysongs, sie klängen vermutlich ähnlich wie die auf „Singing Bones“: Von weißgewandeten Frauen und nachtschwarzen Seen künden uns Brett und Rennie Sparks, von dunklen Wäldern und unheimlichen Schatten, von Mädchen mit güldenem Haar und Geistern, die in rund um die Uhr geöffneten Geschäften hausen. Und von der Apokalypse: „If The World Should End In Fire / The Oceans Boiling Into Flame / I Will Watch The Last Sunrise / And Think Of All The Sunny Days“, singt der Chor der Erzengel und intoniert zum Finale die Reprise: „lf The World Should End In Ice / In Days Of Endless Night / I’ll Let The Snow Storms Cover Me / In A Blanket Of Night.“

Poetisch, versponnen, heillos romantisch? Aber sicher, vor allem aber: wunderschön. Musikalisch spielt sich das alles irgendwo im weiten Feld zwischen Hank Williams und Nick Cave, Appalachen-Balladen, traditionsbewusstem Country-Crooning und moll-getöntem Americana ab, bisweilen sind gar Anklänge an irischen Folk („Fallen Peaches „) oder die düstere Seite von Simon & Garfunkel („Whitehaven“) auszumachen. Mit einfachsten Mittel haben Rennie,

Brett und einige Freunde in einem winzigen Studio in Albuquerque diese 13 Songs in Szene gesetzt, lassen hier eine singende Säge erklingen, dort eine Pedalsteelgitarre, da eine Fiedel oder ein Banjo und tauchen so tief ein in die Zwielichtzone, dass es einem den Atem nimmt und Schauer über den Rücken jagt.