The Tea Party – The Edges Of Twilight
Nach ihrem vergoldeten Debüt SPLENDOR SOLIS folgt nun die Reifeprüfung des kanadischen Trios. Stiftete der oftmals unpassend als „Heavy Rock“ kategorisierte Erstling in dieser Schublade zurecht eher Unfug, nutzt die Band angesichts solchen Etikettenschwindels nun ihre uneingeschränkte Narrenfreiheit. Sicherlich, Frontman Jeff Martins Affinität zu Led Zeppelin und den Doors ist unüberhörbar, dennoch dürfte der Jim Morrison-Lookalike solche Vergleiche ebenso satt haben, wie Vorhaltungen, Heroen aus der Ahnengalerie gezerrt und aufpoliert zu haben. Doch zum Glück folgen auf stereotype Kritikmuster zumeist außergewöhnliche musikalische Abrechnungen. The Tea Party sehen sich nicht im Trend-Zugzwang und orientalische Skalen machen noch lange keinen Led Zeppelin, selbst wenn der Frontman seine Gitarre bisweilen mit dem Geigenbogen zu bearbeiten beliebt. THE EDGES OF TWILIGHT hält der Realitätsüberprüfung stand, von Gitarren-Instrumentals bis hin zu kraftvoll-psychedelischem Untergrund. Jeff Martins schwermütiger Gesang, dicht verwobene Klangteppiche und metaphysische Lyrics laden ein zur Soundexperience.
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