Tied + Tickled Trio – Aelita
Das Tied + Tickled Trio besetzte bislang einen stolzen Posten der Weilheimer Schule-als unverkrampfte, unakademische Indie-Jazz-Supergruppe mitelektronischem Unterbau. Ein Ensemble der wachsenden, variierenden Möglichkeiten und wechselnden Mitarbeiter, das nur für ein paar Tage ein Trio war. Eine kleine Weltsensation auch:,.Kicks like .Big Fun‘ era Miles or Herbie Hancocks .Sextant'“.
schrieb das für Übertreibungen nicht gerade berühmte britische „Wire“-Magazin zum Tied + Tickled-Debüt 1997 Das ist lange her, die aktuelle Tied + Tickled-Besetzung liest sich so: Markus und MichaAcher(TheNotwist),Carl Oesterhelt (FSK, Carlo Fashion). Andreas Certh und Caspar Brandner. Kein Johannes Enders, kein Tenorsax. Fast keiner aus der Weilheim-Szene der 90er lebt und arbeitet noch dort, aber die Metapher „Weilheim“ steht wie eine Eins: für die ständige Hinterfragung dessen, was Indie unter veränderten Hard- und Softwarebedingungen noch meinen kann. Diesmal gingen die Tied + Tickled-Leute ohne fertige Lieder ins Studio. Ausgangspunkt für aelita war ein Auftritt beim Hausmusik-Festival im Oktober 2006. Ein improvisierter Set, der mit Bildern, Gedanken und Klängen zum Futurismus und zu Science-Fiction spielte. Nachhernahmen sie sich nur drei Tage, um diese acht Tracks aufzunehmen und abzumischen. In einigen Stücken bleibt die Zeit fast stehen, als hätte jemand ein Geheimrezept auf ewiges Leben und gäbe es für die Dauer dieses Albums preis. Xylophon und Glockenspiel sind fürdie Hauptrollen gecastet worden, es sind hell klingende, lange Stücke, die Band spielt ihre traurigen Himmelsmelodien in langen Bahnen aus. Melancholia, komm! „Weilheim“ begibt sich zur Dark Side OfThe Moon. Und wendet sich zum Dub hin, das war schon auf observinc Systems (2003) zu entdecken, diesmal wollen sich die Achers richtig im Dub versenken („Tamaghis“). Man kann sich aelita gewiss auch überdieSubtexte nähern, jeder Track enthält einen Hinweis im Titel, „Aelita“ zur Eröffnung auf den übergojahre alten Science-Fiction-Stummfilm des Russen YakovProtazanov,“OtherVoices Other Rooms“ ist der Titel eines frühen Truman-Capote-Romans. Indie darf heute Echokammer für die Projektionen von gestern sein. VÖ: 1.6.
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